INTERVIEW | Strack-Zimmermann: "Abschreckung ist das Gebot der Stunde"

Besuch aus der Schweiz – da freut sich Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66). „Meine Patin lebte in Basel“, sagt sie fröhlich und bittet ins Büro. Seit Mitte Juli hat die forsche und beliebte Politikerin hier in Brüssel im EU-Parlament Einsitz genommen. Die ehemalige Bürgermeisterin von Düsseldorf musste dafür aus dem Deutschen Bundestag austreten. „Das tat nur im ersten Moment etwas weh.“ Wie bereits in ihrer Heimat ist sie nun auch im 720-köpfigen EU-Parlament Vorsitzende des Verteidigungsausschusses.
Frau Strack-Zimmermann, woher stammt Ihr Interesse für Verteidigung?
Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Bevor ich in den Bundestag gewählt wurde, hatte ich als Kommunalpolitikerin und Bürgermeisterin 24-jährige Erfahrung. In dieser Zeit habe ich mich für viele Themen interessiert und engagiert. Nach dem Fall der Mauer habe ich nie daran geglaubt, dass mit dem Ende des Kalten Krieges auch das Ende der Geschichte erreicht sei. Ich war stets davon überzeugt, dass man sich schützen muss vor den Despoten dieser Erde. Mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten werden alte Gewissheiten verschwinden und Herausforderungen auf uns zukommen, die nicht angenehm sein werden.