Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

INTERVIEW | Strack-Zimmermann: "Nach dem 5. November ist europäischer Zahltag"

Im Osten des Landes sei “die Front zusammengebrochen“, sagte ein ukrainischer Generalmajor in dieser Woche. Es mangelt der Armee dort an Munition und zunehmen auch an Soldaten. Moskau dagegen besorgt sich Verstärkung aus dem Ausland: Der Nato zufolge sind inzwischen rund 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland stationiert.

Droht die Ukraine den Krieg gegen Russland zu verlieren? Das müsse nicht geschehen, sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europäischen Parlament, im Telefon-Interview unserer Redaktion. Eigentlich hat sie nur ein paar Minuten auf dem Weg zum nächsten Termin. Dann wird es doch ein längeres Gespräch.

Frau Strack-Zimmermann, Sie waren vor kurzem selbst wieder in der Ukraine. Wie ernst ist die Lage dort?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Wo auch immer Sie im Land sind: Dort ist jede Stunde Alarm, vor allem in der Nacht. Drohnen- und Raketeneinschläge haben dramatische Folgen. Auch in Kyjiw ist ein normales Leben schwer möglich. Und dennoch gibt es erstaunlich viele Menschen, die alles geben, um unbeirrt ihr Land zu verteidigen.