Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Strack-Zimmermann: "Wir sind nicht mehr im Frieden"

Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine besondere Nähe oder gar Zuneigung zu Olaf Scholz zu unterstellen, würde der Verteidigungsexpertin der FDP nicht gerecht werden. Die EU-Parlamentarierin, die bis zur Wahl des Europäischen Parlaments dem Bundestag angehörte, also Teil der Ampel-Mehrheit war, bezeichnete den SPD-Kanzler schon mal als „krassen Rechthaber mit geradezu autistischen Zügen“. Bei Autisten entschuldigte sich Strack-Zimmermann in der Folge – nicht aber bei Scholz. Und doch gibt es diesen einen Moment, der ihr Respekt abringt: die etwa fünf Minuten lange Zeitenwende-Rede am 27. Februar 2022, drei Tage nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.

Sie sei damals „elektrisiert“ gewesen von der Klarheit der Worte, sagt Strack-Zimmermann am Donnerstagabend im voll besetzten Audimax der Universität der Bundeswehr in Neubiberg. „Ich war angetan von der Rede und hätte es dem Kanzler nicht zugetraut.“ Seit diesem Tag schwebt der Begriff der „Zeitenwende“ über der Republik und viele im Land fragen sich, wie viel sich tatsächlich verändert hat – in den Köpfen der Menschen, im politischen Handeln und selbstverständlich auch und gerade im Bestand der Bundeswehr.